Bis zu 20 praktische Workshops geben Einblicke in Inhalte und Anforderung eines MINT-Studiums.
Der BO.Ing – das Bochumer Ingenieurforum wird im Rahmen von UniverCity Bochum in direkter Hochschulnähe veranstaltet. Damit wird schon durch die Veranstaltungsorte an der Hochschule Bochum und der Ruhr-Universität sowie durch die Einbindung der TH Georg Agricola und weiterer Hochschulen der Region eine nahe Anbindung an den Hochschulbereich – auch im Rahmenprogramm neben den Workshops – gewährleistet.
Diese Veranstaltung richtet sich an Oberstufenkurse der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) oder an im Rahmen der Berufsorientierung von den Schulen zusammengestellte Gruppen interessierter SchülerInnen.
Organisiert durch das IST.Bochum.NRW und in Zusammenarbeit mit Hochschulen aus Bochum und Umgebung werden diverse praxisorientierte Workshops aus den MINT-Bereichen für 10 – 12 Teilnehmer</-innen angeboten.
Die Betreuung der praktischen Übungen wird durch Experten aus den Hochschulen gewährleistet.
Der BO.Ing startet mit einer Vorlesung in einem großen Hörsaal, so dass ein unmittelbarer Einblick in die Studienrealität geschaffen wird. Gespräche mit Studierenden und Laborführungen sowie erste Erfahrungen mit der Mensa in der Mittagspause runden das Angebot ab, so dass keine Fragen zum Studium und zu den unterschiedlichsten Berufsbildern offen bleiben sollten.
Hier sind beispielhaft das Workshop-Angebote der letzten Jahre aufgelistet:
Mathematik – Ruhr-Universität Bochum
Studiengang: Mathematik
„Navigieren ohne Strom und Satelliten“
Mühelos und präzise kann man heutzutage seine geographische Position mittels des Satellitennavigationssystems GPS ermitteln. Was aber, wenn kein Strom zur Verfügung steht oder das US-Verteidigungsministerium seine Signale abschaltet oder stört? Über Jahrhunderte dienten Sextanten als zuverlässige Navigationsinstrumente und auch heute noch finden sich solche optischen Instrumente an Bord der meisten Schiffe. In diesem Workshop bauen wir einen Sextanten, bestimmen damit unsere Position und erlernen dabei ganz nebenbei einige Grundlagen der Navigation und der Trigonometrie.
Maschinenbau – Ruhr-Universität Bochum
Studiengänge: Maschinenbau, Umwelttechnik und Ressourcenmanagement
„Bestimmung von Reaktoreigenschaften“
Die Verfahrenstechnik ist vielfältig in ihren Anwendungsbereichen. Ein Beschäftigungsgebiet von Verfahrenstechnikern ist die Auslegung von Industrieprozessen, in denen zum Beispiel Produkte durch chemische Reaktionen hergestellt oder Abgase gereinigt werden. Dafür werden Informationen über die Reaktoren und Apparate benötigt, welche oft experimentell bestimmt werden.
Wir stellen Euch in dem Workshop beispielhaft zwei Versuche zur Charakterisierung von Reaktoren und Apparaten vor.
Ihr bestimmt mit uns in den Versuchen an unserer Laboranlage die Strömungs- und W.rmeübertragungseigenschaften eines Rohrreaktors.
Elektrotechnik und Informationstechnik – Ruhr-Universität Bochum
Studiengänge: IT-Sicherheit, Elektrotechnik
„Geheime Botschaften im 21. Jahrhundert “
Verschlüsselung (auch Chiffrierung genannt) ist die Umwandlung von einem “Klartext” in einen “Geheimtext“ (auch Chiffrat genannt), so dass der Klartext aus dem Geheimtext nur unter Verwendung eines geheimen Schlüssels wiedergewonnen werden kann. Man kann sich Verschlüsselung also als eine Art digitale Schatztruhe vorstellen, innerhalb derer man einen Text oder eine Datei ablegen kann und niemand ohne den passenden Schlüssel kann dann den Inhalt lesen. Verschlüsselung dient also zur Geheimhaltung von Nachrichten und durch die Enthüllungen von Snowden wurde gezeigt, wie wichtig moderne Verschlüsselungsverfahren sind.
Im Rahmen dieses Workshops geben wir eine Übersicht zu verschiedenen Verschlüsselungsverfahren und Ihr lernt, wie man Verschlüsselung in der Praxis nutzen kann. Dabei beginnen wir mit älteren Verfahren, um das Prinzip zu erläutern und stellen auch moderne Ansätze zur Verschlüsselung vor. Nach dem Workshop wisst Ihr dann, weshalb Ihr beim Browsen im Web auf HTTPs achten solltet und was SSL/TLS bedeutet.
Maschinenbau – Ruhr-Universität Bochum
Studiengang: Maschinenbau
„Von der Zeichnung zum Produkt“
Maschinen und deren Bauteile werden heute mit modernen computerunterstützten Systemen konstruiert, sogenannten CAD-Sytemen (CAD = Computer Aided Design).
Für die Fertigung der Bauteile auf modernen computergesteuerten Werkzeugmaschinen (CNC-Maschinen) sind Steuerprogramme (NC-Programme) nötig, die direkt aus dem CAD-Modell am Computer abgeleitet werden können. Diese computerunterstützte Fertigung nennt man CAM (Computer Aided Manufacturing).
Während dieses Projektes werdet Ihr einen Schlüsselanh.nger (Smiley) im 3D-CAD-System abbilden und daraus mit einem CAM-System ein NC-Programm für eine computergesteuerte Fräsmaschine ableiten. Dieses NC-Programm soll dann auf der Fräsmaschine in der Lernfabrik des Lehrstuhls für Produktionssysteme ablaufen und für Euch Schlüsselanhänger automatisch fertigen.
Physik – Ruhr-Universität Bochum
Studiengang: Physik
„Windräder im Eigenbau“
Dass Forschung zur Windenergie spannend sein kann, erfahrt Ihr in diesem Workshop! Wir suchen nach der optimalen Bauweise für ein Windrad. Dazu führen wir Messungen durch, bei denen die Bauweise systematisch verändert wird. Die Ergebnisse tragen wir in einer „Forscherkonferenz“ zusammen. Anhand der Ergebnisse werdet Ihr eigene Windräder entwerfen und mit Hilfe von thermoplastischen Kunststoffplatten fertigen. Wer das beste Windrad baut, wird als „Windmaster 2017“ gekürt.
Maschinenbau – IMT, Hochschule Bochum
Studiengang: Maschinenbau
„Konstruktion und Rapid Prototyping im Rahmen von Industrie 4.0“
In der modernen industriellen Fertigung wird durch den Einsatz von Produkt Lifecycle Management (PLM) der Produktentstehungsprozess,
die Fertigung mit anschließender Qualitätskontrolle und abschließendem Recycling als Teile einer Kette gesehen.
Anhand eines eigenständig mit einem CAD-System konstruierten Bauteils, welches in einer „betriebsinternen“ Datenbank hinterlegt wird, können erste Einblicke in die Grundfertigkeiten des Maschinenbaus genommen werden.
Durch Entnahme aus der Datenbank und Kontrolle des Bauteils simuliert Ihr die Qualitätskontrolle, welche abschließend durch generische Fertigung im SLM-Verfahren (Selektives Laser Melting) die Herstellung von Prototypen zeigt.
Geothermiezentrum – Hochschule Bochum
Studiengänge: Bauingenieurwesen, Geothermische Energiesysteme
„Wie kommt die Wärme aus dem Boden?“
Geothermie oder Erdwärme ist eine regenerative Energiequelle unter unseren Füßen. Bereits heute werden eine Vielzahl von Gebäuden in Deutschland mit Erdwärme beheizt und gekühlt. Wie aber kommt die Wärme aus 100 m Tiefe in unsere Häuser?
Gemeinsam wollen wir in einem Versuch den Weg der Wärme vom Untergrund bis in unseren Heizungskeller verfolgen.
Außerdem können wir in den Laboren des Geothermiezentrums an der Hochschule Bochum einen Einblick in die echte Arbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bekommen. Zusammen finden wir mit Proben aus dem Untergrund heraus, wie gut ein Standort zur Nutzung der Geothermie geeignet ist.
Architektur – Hochschule Bochum
Studiengang: Architektur
„Towerbridge-Murmelbahn aus Papier“
Ihr werdet sehen, was da ab geht. Wir bauen Murmeltürme aus Papier, die dann miteinander verbunden die Form einer Towerbridge ergeben, an der Murmeln in einer angehängten Murmeltrasse heruntersausen können.
Daran werden Grundprinzipien des Tragwerksystems der Skelettbauweise erfahren und die Vorteile von Profilen erkannt.
Es entstehen Kuben aus Trägern, Stützen und Knotenpunkten mit angehängten Murmeltrassen.
Die einzelnen Kuben könnt Ihr nach der Veranstaltung mit nach Hause nehmen und selbst weiterbauen.
Mechatronik – Hochschule Bochum
Studiengänge: Mechatronik
„LEGO® ist nicht nur zum Spielen da…“
Roboter sind heutzutage bei fast jedem Produktionsprozess beteiligt. Aber wie lässt sich solch ein Roboter steuern?
Das könnt Ihr mit LEGO®-Robotern ausprobieren. Mit Hilfe selbstprogrammierter Computerprogramme erwachen die Roboter zum Leben. Je nach Aufgabenstellung werden Hindernisse umfahren oder Aktionen durch bestimmte Geräusche ausgelöst.
Mathematik – Ruhr-Universität Bochum
Studiengang: Mathematik
„Spielstrategien“
„Mathematik und Spiele – Ohne Glück zum Sieg“ – wie soll das denn funktionieren? Schere-Stein-Papier, Käsekästchen und Tic Tac Toe – Wolltest Du nicht schon immer wissen, was Du machen musst, um sicher zu gewinnen? Du denkst Du brauchst Glück? Die Mathematiker zeigen Dir, dass es auch ohne geht.
Hinter diesen kleinen Pausenspielen stecken spannende Strategien und mehr Mathematik als Du denkst! Es werden bekannte und neue Spiele ausprobieren und mit Logik durchschaut.
Elektrotechnik – Hochschule Bochum
„‘ Heartbeats‘-Lötkurs: Die Sache mit dem Herzschlag“
Studiengang: Elektrotechnik
Eine heiße Sache! In diesem Workshop erhaltet Ihr eine praktische Einführung in die Themen Löten und Elektronik. Es wird gebogen, gesteckt, gelötet und geprüft bis alle Bausätze (blinkende Herzen oder BO-Logos) vor Freude blinken …
Natürlich kann das nicht alles sein. Da wir Euch in erster Linie auf ein Studium vorbereiten möchten, untersuchen wir die aufgebaute Schaltung mit Oszilloskop und Multimeter. Dabei passen wir das Blinken speziell auf Eure Herzfrequenz an!
Somit habt Ihr direkt einen guten Eindruck davon, was so ein Elektrotechnikstudium mit sich bringt und eine einmalige Erinnerung an die Hochschule Bochum.
Die fertigen Bausätze dürft Ihr natürlich mit nach Hause nehmen!
Geotechnik und Angewandte Geologie – TH Georg Agricola Bochum
Studiengang: Geotechnik und Angewandte Geologie
„Dem Boden auf den Grund gehen – die Geotechnik gibt Einblicke in den Baugrund“
In diesem Kurs lernt Ihr den Arbeitsbereich Geotechnik sowie Nachbergbau kennen und erfahrt, wie Ingenieure bei der Baugrunderforschung, Sanierung und Neuplanung von Bauvorhaben vorgehen.
Ihr führt einige Laborversuche zur Bodenmechanik durch. Hier bestimmt Ihr beispielsweise die Zusammensetzung, Konsistenz und Beschaffenheit verschiedener Böden. Die Entnahme der Bodenproben wird im Freien mit einem Rammgerät simuliert.
Die TH Georg Agricola informiert Euch über die Studieninhalte sowie Berufsperspektiven rund um Geotechnik und Nachbergbau.
Elektrotechnik und Informationstechnik – Ruhr-Universität Bochum
Studiengang: Elektrotechnik
„Plasmatechnik“
Man hätte es fast nicht bemerkt, aber eigentlich sind Plasmen überall. Sie sind Antriebe für Satelliten, mit ihnen behandelt man Karies und sie ermöglichen die Herstellung von Mikroprozessoren. Wahrscheinlich wird das Energieproblem der Menschheit mit Hilfe von Plasma gelöst.
In diesem Workshop erfahrt Ihr, was ein Plasma ist, wie es funktioniert und wie man 5 Cent-Münzen vergoldet.
Bau- und Umweltingenieurwissenschaften – Ruhr-Universität Bochum
Studiengang: Bauingenieurwissenschaften
„Tragfähigkeit von Brücken“
Welche Möglichkeiten gibt es, eine tragfähige Brücke zu konstruieren? Bei welcher Belastung hält die Brücke noch, wann bricht sie zusammen? Wie kann ich mit möglichst wenig Material kostengünstig eine Brücke bauen? Tagtäglich beschäftigen sich Bauingenieure mit solchen Fragen und nutzen spezielle Computersoftware, um zum Beispiel die Tragfähigkeit und die Herstellungskosten von Brücken zu berechnen. In diesem Workshop wird anhand eines Computerspiels verdeutlicht, wie ein Brückentragwerk prinzipiell funktioniert, welche Arten von Tragwerken typisch sind und welchen Belastungen eine Brücke standhalten muss. Ihr konstruiert dazu am Computer eine Brücke, überprüft die Kosten und simuliert interaktiv die Tragfähigkeit. Hält die Brücke einem fahrenden Personenzug stand, erreicht Ihr einen höheren Level. Je höher der Level, desto schwieriger ist es, ein geeignetes Brückentragwerk zu entwerfen.
Physik – Ruhr-Universität Bochum
Studiengang: Physik
„Radioaktivität zum Anfassen“
Wir sind ständig und überall von Radioaktivität umgeben. Nicht nur in Kernkraftwerken oder im „Atommüll“ kommt sie vor, sondern auch unter „freiem“ Himmel, also in der uns umgebenden Natur. In diesem Projekt werden wir mit Hilfe des sog. Philioneffekts radioaktive Zerfallsprodukte des Radon aus der normalen Umgebungsluft sammeln und nachweisen.
Mit einem einfachen Blatt Papier sind wir in der Lage, zwischen den verschiedenen Strahlungsarten der Radioaktivität zu unterscheiden. Wenn die Zeit reicht, können wir in einem weiteren Experiment die Halbwertszeit der relevanten Umwandlungsprozesse bestimmen.
Bau- und Umweltingenieurwissenschaften – Ruhr-Universität Bochum
Studiengang: Bauingenieurwissenschaften
„Ciao Stau! – Freie Fahrt durch Ingenieure“
Wie viele Autos verkraftet eine Autobahn, bevor ein Stau entsteht? Woher kommt der „Stau aus dem Nichts“, der plötzlich da ist und wenige Minuten später wieder verschwindet? Was kann man tun, um Staus so weit wie möglich verhindern zu können? Für die Beantwortung dieser Fragen sind Bauingenieure da – sie bauen die Straßen nicht nur, sondern müssen sie auch sinnvoll planen und bemessen. In diesem Workshop wird gezeigt, wie mit Hilfe von Computersimulationen Autobahnen geplant werden. Ihr erstellt am Computer einen kleinen Autobahnabschnitt mit Ein- und Ausfahrten, legt die erwarteten Verkehrsstärken fest und überprüft anhand von Messungen, wann der Verkehr zusammenbricht. Über Regelungsanlagen soll dann versucht werden, den Stau möglichst zu verhindern, damit der Verkehr wieder ungestört rollen kann.
Elektrotechnik und Informationstechnik – Ruhr-Universität Bochum
Studiengang: Elektrotechnik
„ Move your robot – überraschend menschlich “
Sie sind eine wilde Mischung aus Schoßhund, Profisportler, Rechenkünstler und Konservendose. Wovon die Rede ist?
Von unseren Robotern! Denn die gehorchen aufs Wort, sind super beweglich, haben ein gutes Gedächtnis und eine goldene Hülle. Jetzt unser Tipp: Der BO.Ing ist in diesem Jahr die einzige Gelegenheit, sie persönlich zu erleben!
In unserem Projekt testet Ihr, wie Ihr den Robonova geschickt mit Infos füttert, um ihm die besten Moves zu entlocken.
Ob kickend beim Fußball, kopfüber in den Handstand oder sportiv mit unzähligen Liegestützen – die 16 Servomotoren machen die nur 30 Zentimeter großen Roboter sehr gelenkig. Und dabei wirken sie mit ihren Armen, Beinen, kleinen Köpfen und riesigen Fü.en überraschend menschlich.
Maschinenbau – Ruhr-Universität Bochum
Studiengang: Maschinenbau
„Simuliere Dein Kraftwerk“
Früher hieß es unter Ingenieurinnen und Ingenieuren immer „Strom kommt nicht aus der Steckdose, sondern aus Kraftwerken“.
Heute kommt immer mehr Strom aus Windkraft und Photovoltaik, aber wir brauchen auf absehbare Zeit auch noch Gas- und Kohlekraftwerke, um unsere Stromversorgung zu jedem Zeitpunkt sicherstellen zu können.
Was bedeutet diese neue Konstellation für den Betrieb von Kraftwerken? Die Thermodynamiker der Fakultät für Maschinenbau an der Ruhr-Universität Bochum wollen zusammen mit Euch dieser Frage nachgehen. Dabei arbeitet Ihr mit einem einfachen Simulationsprogramm unter Microsoft Excel, mit dem Ihr z.B. Wirkungsgrade bei verschiedenen Betriebsbedingungen analysieren könnt.